Bibermanagement an der Leine
Seit 2005 besiedelt der Biber (Castor fiber) das mittlere Leinetal und sogar das Stadtgebiet von Hannover. Die in Niedersachsen ursprünglich heimische Art wurde durch Verfolgung und Lebensraumzerstörung vor ca. 200 Jahren ausgerottet. Jetzt gilt der Biber in Deutschland als streng geschützte Art (Bundesnaturschutzgesetz) und ist auch europaweit durch die FFH- (Fauna-Flora-Habitat) Richtlinie geschützt.
Die Fähigkeiten des Bibers, sich seinen Lebensraum selbst zu gestalten, fördert die Renaturierung der natürlichen Auenlandschaft. Gehölze am Gewässer benötigt der Biber als Nahrung und zum Errichten von Biberburgen und Dämmen. Durch die Abholzung verändert sich die Gewässerökologie und auf natürliche Weise entstehen optimale Lebensbedingungen für eine Vielzahl heimischer Tiere und Pflanzen.
Seine landschaftsgestalterischen Fähigkeiten können jedoch auch Konflikte nach sich ziehen. Durch Wasserstauungen an Biberdämmen kann es zum Beispiel zu Überschwemmungen auf Grünflächen und/oder landwirtschaftlich genutzten Flächen kommen. Aber auch Fraßschäden an Feldfrüchten können Ernteeinbußen zur Folge haben. Dass der Biber hierbei nur gemäß seiner Natur handelt, schützt ihn nicht vor Konflikten mit Landnutzern.
Die ÖSML wird seit 2016 jährlich von der Region Hannover mit dem Bibermanagement beauftragt. In den ersten Jahren wurde regelmäßig ein runder Tisch abgehalten, um die Kommunikation der unterschiedlichen Interessengruppen zu verbessern und zur Diskussion über potenzielle Konflikte einzuladen. Inzwischen besteht ein geeignetes Netzwerk, um neu entstehende Probleme präventiv anzugehen. Hierbei arbeitet die ÖSML eng mit dem NABU Laatzen und dem Gewässer- und Landschaftspflegeverband Mittlere Leine (GLV 52) zusammen.
Das Projekt wird von der Region Hannover finanziert.