Pflegemaßnahmen in der Leinemasch
Das FFH-Gebiet 344 „Leineaue zwischen Hannover und Ruthe“ stellt sich als eine durch Abtragungs- und Ablagerungsprozesse entstandene Flussauenlandschaft mit regelmäßig auftretenden Überschwemmungsereignissen dar. Charakteristische Landschaftsmerkmale sind natürliche Flutmulden und verlandete Altarmreste mit Restbeständen von Auenwäldern sowie Tümpel, Teiche und Senken als Relikte des Bodenabbaus. Die landwirtschaftliche Nutzung schuf Grünland, Weiden und Wiesen unterschiedlicher Feuchtegrade wie den geschützten FFH-Lebensraumtyp 6510 „Magere Flachland-Mähwiesen“.
Aufgrund des Strukturreichtums besitzt der Landschaftsraum der südlichen Leineaue eine besondere Bedeutung für Amphibien wie den Kammmolch (Triturus cristatus) und Säugetiere wie Biber (Castor fiber), Fischotter (Lutra lutra) oder Großes Mausohr (Myotis myotis). Weiterhin bietet das Gebiet einen geeigneten Lebensraum für zahlreiche Brut- und Gastvögel.
Um die charakteristischen Lebensräume und Tierarten innerhalb dieser Kulturlandschaft zu schützen, ist eine auf deren Bedürfnisse angepasste Nutzung bzw. Pflege grundlegend.
In Kooperation mit der Unteren Naturschutzbehörde der Region Hannover betreut die ÖSML seit 2016 Pflegemaßnahmen im Gebiet. So wird auf Grünlandflächen im Eigentum der Stadtwerke Hannover AG eine gestaffelte Mahd unter Berücksichtigung des Wiesenvogelschutzes durchgeführt. Der erste Mahddurchgang beginnt gestaffelt zwischen dem 15.05. und 01.07. eines jeden Jahres und soll den Weißstorch bei der Nahrungssuche unterstützen. Weiterhin wird in einem Abstand von mindestens sechs bis acht Wochen eine zweite Mahd durchgeführt, welche insbesondere dem Erhalt der mageren Flachland-Mähwiesen dient. Außerdem kümmert sich die ÖSML um die Freistellung, Freihaltung und Entwicklung von Flachgewässern als Lebensräume für Amphibien sowie Gast- und Rastvögel. Der regelmäßige Austausch mit dem Flächeneigentümer, Pächtern, Jägern sowie dem ehren- und hauptamtlichen Naturschutz ist ein wichtiger Bestandteil dieses Projektes und spiegelt sich in der Veranstaltung „Runder Tische“ wider.
Dieses Projekt wird durch das Land Niedersachsen gefördert.